Donnerstag, 15. Oktober 2009

Eine Angst verloren

Ich hatte lange Angst, ich könnte nicht so schreiben wie nur ich schreiben kann, wenn ich andere Autoren lese. Aber mir ist heute klar geworden, dass egal, was mich beeinflussen wird -und das was man konsumiert, wird dies immer tun - es wird integriert werden und was dann aus meiner Feder kommt wird immer mehr und jedes Mal authentischer sein, was ich aus mir schreibe, als eine Kopie. Warum? - Weil ich mir eingestehen muss, dass ich einfach zu individuell bin, als dass mir das je passieren könnte und weil ich zu sehr auf Du und Du mit der Modifikation bin. Ich bin ein Meister des Modellierens (NLP) und wenn ich modelliere, dann feiere ich gleichzeitig immer die Modifikation so gut es geht.
Also kann es alles sein, nur werde ich es immer mit Bedacht auswählen: Mann, Stendhal, Proust, David Foster Wallace, .... was immer das sein soll. Eine Angst verloren. Gut.


"Zweifle nicht an dem,
der dir sagt,
er hat Angst.
Aber habe Angst vor dem,
der dir sagt, er kennt keinen Zweifel."

-Erich Fried

1 Kommentar:

  1. Sylvie hat auch gesagt, das es viele gute Autoren gibt, die gar nicht (viel) lesen. Womit sie mir sagen wollte, dass man nicht viel lesen muss um wirklich gut zu schreiben. Vielleicht kann es auch hinderlich sein. Man wiederholt nur Kultur, wenn man nicht aufpasst und das nicht gut. Die andere Variante ist wie ein Schreiben aus einem Naturzustand. Schreiben aus einem von Kultur weniger verschmutzen Geist. Ein Gedanke, der mir gefällt; wenngleich völlige Diskursfreiheit (im Sinne Foucaults) etwas ganz anderes ist.

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