Samstag, 21. November 2009

Unbroken

Sieh zu, Deine Moral nicht zu hoch zu halten. Du könntest ihr nicht genügen.

Montag, 16. November 2009

Wait a sec.

If you´re seeking normality in terms of security, what you end up up getting is chaos in your sense, cause chaos in a broader sense is normality. There is nothing stable in the universeverse. Therefore: no need to hurry or worry.

Dienstag, 3. November 2009

Aphorismus 5 Sinn.Krise

Der Sinn der Sinnkrise besteht in der Neuformation und Aktualisierung von Sinn.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

A note on construcionism and taking part

Die tiefgreifende Erkenntnis, dass wir Produkte von Produkten sozio-kulutereller Schöpfungen sind und dass die Ausformungen dessen, was wir von uns heute als Person oder sozialwissenschaftlich gesprochen als Subjekt erkennen können, Evidenzen sind, die hätten völlig andersartig ausfallen können, enthebt uns nicht von der Fähigkeit uns selbst in jedem Moment neu zu erfinden. Hierin besteht die Stärke der Diskurswirklichkeit, der Erfahrung, dass was entsteht, ein diskursgenährtes Ergebnis ist: zu gestalten, nicht zu resignieren. Ich muss mir meiner Begrenzungen bewusst werden um in der Innenschau meine Grenzen erweitern zu können.


Whar the mind can conceive, the mind can achieve. Napoleon Hill

Eine Angst verloren

Ich hatte lange Angst, ich könnte nicht so schreiben wie nur ich schreiben kann, wenn ich andere Autoren lese. Aber mir ist heute klar geworden, dass egal, was mich beeinflussen wird -und das was man konsumiert, wird dies immer tun - es wird integriert werden und was dann aus meiner Feder kommt wird immer mehr und jedes Mal authentischer sein, was ich aus mir schreibe, als eine Kopie. Warum? - Weil ich mir eingestehen muss, dass ich einfach zu individuell bin, als dass mir das je passieren könnte und weil ich zu sehr auf Du und Du mit der Modifikation bin. Ich bin ein Meister des Modellierens (NLP) und wenn ich modelliere, dann feiere ich gleichzeitig immer die Modifikation so gut es geht.
Also kann es alles sein, nur werde ich es immer mit Bedacht auswählen: Mann, Stendhal, Proust, David Foster Wallace, .... was immer das sein soll. Eine Angst verloren. Gut.


"Zweifle nicht an dem,
der dir sagt,
er hat Angst.
Aber habe Angst vor dem,
der dir sagt, er kennt keinen Zweifel."

-Erich Fried

Sonntag, 11. Oktober 2009

Uniform Resource Locator

Looking for you
Looking for me
Looking for it i flee
I flee, i don´t see
I don´t flee not
I see,
find.

A Note: "The Scientist"

Als Wissenschaftler braucht man starkes Gegengewicht zum Wissenschaftsbetrieb; einer wäre zum Beispiel ein alles durchdringender Humor. Oder Sport. Ja, Sport.

Aphorismus 4 "Nach dem Sehen von `Dogville`"

Leid will etwas von Wert entstehen lassen.

Haiku 3 "Orangenblüte"

Orangenblüte
in unserem Vorgarten
hell schweigt Karlsruhe.

Haiku 2

"Amen spricht das Laub
zu mir./Stille bricht das Wort
in meine Blicke.

(Quasi)Haiku 1

Sternen wollt ich gleich sein
Gott im innersten berühr´n
Mensch dennoch bleiben.

Aphorismus 3 "Denken will", entstanden im Gespräch mit Anja

Auch wenn man weiß, wie man denken will, fällt es in den Momenten in denen es nicht leicht fällt, schwer, so zu denken wie man will und es durchzusetzen. Vor sich in seinem Kopf. Darüber hinaus. Gedankendisziplin.

Samstag, 10. Oktober 2009

Aphorismus 2: "Freedom"

Befreiung funktioniert nicht ohne "Grenzspürung". Und ja, es gibt sie.

Aphorismus 1

Das Schwerste ist, das Wesentliche festzuhalten und es lebhaft zu gestalten.

Person (i.e. "Über mich")

Dürckheim erklärt, dass das Wort Person von "per- sonare", dt.: "hindurchtönen" kommt und in Verbindung mit seiner Sichtweise vom doppelten Ursprung des Menschen, nämlich irdischen und göttlichen Ursprungs her versteht er die Person als das, was vom Göttlichen über die Persönlichkeit in die Welt gelangt und da fassbar wird. Ein Mensch, der Person geworden ist, ist erst ein ganzen Mensch. Gleichermaßen ist dieser Sachverhalt als Prozess zu verstehen, weniger als ein einmal erreichtes Ziel, das in einen statischen Zustand mündet. So verstanden geht es hier um das, was wesenhaft hindurchtönt, von dem der ich bin, innen, zu dem der sich veräussert, außen, und das zu tun ist hier mein Ziel: Inneres nach Aussen zu tragen, zu ver-äussern. Was wesenhaft hindurchtönt, von dem der ich bin, innen, zu dem der sich veräussert, außen ist eine Richtung. Wie ich werde, zu dem der ich bin, in der Werdung des Welt-Ichs ist die andere Richtung, ein reziproker Prozess, der das Inbild, wie das Aussen-Bild, mein Image formt. So bedingen sich Welt-Ich und Wesen immer und bilden im Idealfall ein Kunstwerk, das in der Welt besteht und gleichzeitig vom Über-weltlichen, vom Überraumzeitlichen zeugt und es ist nicht vermessen, so von sich zu reden. Wir kommen alle nicht (nur) von hier. Nicht jeder sieht es, nicht jeder kann es anerkennen und es gibt Zeiten, in denen es gut ist, wenn man es vergisst. Aber den Grund und Boden meines Handelns hat immer diese Auffassung gebildet, selbst in den Stunden der vermeintlichen "Gottverlassenheit". Was ich also an Gesellschaft, an Kultur internalisiere und mein eigen nenne(n) (will), wird auch zu mir, wird Ich und wird Form (...."geprägte Form, die lebend sich entwickelt"...)... Und ich denke Andreas Reckwitz nimmt es mir nicht übel, wenn ich hier sein in der "Transformation der Kulturtheorien" (http://tiny.cc/TL45A) gedrucktes Rorty-Zitat aufgreife:
"Zum Erwachsenwerden gehört [...] auch die Erkenntnis, dass einem kein Buch das Geheimnis des Universums oder den Sinn des Lebens offenbaren wird - die Erkenntnis, dass all diese wunderbaren Bücher Sprossen einer Leiter sind, die man mit etwas Glück eines Tages wird wegwerfen können wird. Wenn die Bücher, die unseren Kanon [...] bilden, nicht mehr gelesen würden, wäre uns viel weniger bewusst, welche Kräfte uns dazu gebracht haben, so zu sprechen und zu denken, wie wir es tun. Wir wären weniger fähig, die eigene Kontingenz zu ermessen - weniger fähig zur `Ironie` in dem Sinne, wie ich diesen Ausdruck verstehe."

Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. Francis Picabia

Ich stelle immer wieder fest, dass die größte Herausforderung darin besteht, sich selbst Gedankenfreiheit zu erlauben. Besonders in Bezug auf Lebenstile - was ja eigentlich die Essenz von allem ist, wie Du lebst, so bist Du, lieber Marx - und in Bezug SexualitäteN. Denn zumindest bei mir erweitert sich das, was man meinen Horizont nennen könnte fast täglich. Das ist nicht immer angenehm. Ein guter Freund sagte einmal zu einem Bekannten, der an mir kritisierte (wohl bemerkt, nicht mir ins Gesicht, sondern jenem), dass ich jedesmal wenn er mich treffe eine andere Haltung habe. Darauf sagte eben besagter Freund zu diesem: Weißt Du vieleicht ist es bei Riadh einfach so, dass bei ihm das einzig Konstante die Veränderung ist.
Das gefiel mir. Und gefällt mir heute noch.

Die Richtungsänderung heute besteht in einer Erweiterung: nämlich diese Blogs: genau genommen wird das Blog neu aufgeteilt und ergänzt: es gibt jetzt Unter-Blogs: einmal "Literatur", hier werde ich Bezug nehmen auf alles mögliche, was mir in die Lesefinger kommt und so aufrichtig sein, wie es gelingt. Auch Gedanken übers Schreiben können sich hier finden. Weiterhin (ich liebe diese Wort!) das Blog "Gender it!". "It" heißt hier nicht Informationstechnologie, sondern "es". "Gender it!" heißt also im Ausruf: "Gendere es". Auf deutsch: analysiere es (alles Mögliche, um was es gerade geht) mit der Methodik der Geschlechterforschung. Das kann feministische Kritik sein, das kann Dekonstruktion sein, aber auch die Hinterfragung eben dieser Haltungen. Es werden Links gepostet zu interessanten oder kontrovers zu beleuchtenden Themen.

Also: Kopf auspacken, Richtung ändern :-)

Mittwoch, 17. Juni 2009

Warum Poeckit

Poeckit ist eine Wortneuschöpfung aus den englischen Wörtern "poem", "pocket" (niemand, aber auch niemand assoziiert jetzt Polly Pocket, sonst setzt es was!) und "kit". Es geht um Kleinheit, aber AUCH UM DIE DAHINTER UND DARIN VERSTECKTE GRÖßE..."Kein Ding ist mir zu klein und ich lieb es trotzdem, und mal es auf Goldgrund und groß und halte es hoch und ich weiß nicht wem, löst es die Seele los." R.M. Rilke
Ein "poem" passt in ein "pocket". Es ist gleichermaßen ein "kit", ein Wergzeugkasten; für Regentage oder Kummer oder übermäßige Freude - was kann das überhaupt sein, "übermäßige Freude?: Freude im Übermaß. Das heißt es gäbe ein Maß für Freude. Puh. Merkwürdig, was Sprache versteckt bisweilen... - Ich kann es mitnehmen und zum Beispiel in einem Cafe auspacken und da versüßt es mir den Nachmittag beispielsweise. Oder ich kann es in einer eher langweiligen Veranstaltung, zum Beispiel einer Vorlesung herausnehmen und da lässt es mich freier, vielleicht kritikfreier denken, indem ich einen Anknüpfungspunkt finde zwischen dem versteckt spannenden Inhalt dieses langweiligen Vortrags und meinen inspirierenden Gedanken. So ist es gedacht. Ein Poeckit. Ein kleines Heiles, Heilendes... etwas Großes.

Ein Motto diese Blogs soll auch ein Foucault-Zitat sein, das aus einem Interview stammt:

"Well, do you think I have worked [hard] all those years to say the same thing and not to be changed?" (2000: 131)

Die Form der hier geposteten Beiträge wird variieren: ich werde ersonnene Aphorismen aus den letzten Jahren zusammentragen, Gedanken neu zum Leben erwecken und eine roten Faden weben, um ihn gerne neu zu spinnen, nachdem ich ihn ein weiteres Mal entwirrt habe.


Neubeginn

Obwohl Jupiter seit dem 15. Juli rückläufig ist starte ich hier und heute mein Blog. Es besteht das Bedürfnis mich wieder auszudrücken, mich schriftlich weiterzuentwickeln und neue Wege der Reflexion und auch der Innenschau zu ergründen. Auch dazu bewogen hat ich der Film "Volver" (interessanterweise: spanisch für: "Drehen, Wenden", passt zum Neubeginn :-)) von Almodovar und noch viel mehr das Gespräch, das er nach der Veröffentlichung mit den Hauptdarstellerinnen hatte. Man finde es auf der Bonus-DVD. Sehr viel Liebe, Begeisterung, Tiefe, Arbeit werden spürbar....

Man soll ja eher vorsichtig sein mit Interpretationen der Gestik andere Menschen oder ihren Äusserungen im erlebten Dialog. Mit geschriebenen Wörtern ist man da besser dran, man kann und muss sich auf sie konzentrieren und ist nicht aufgefordert, sich mit der Komplexität mündlich und im Zusammensein geäusserter Inhalte auseinanderzusetzten.
Dennoch möchte ich eben so eine Szene aufgreifen, die sich bei diesen Aufnahmen ereignet hat:
Alle sitzen um einen Tisch und tauschen sich über den Film, seine Rezeption, die gemeinsamen Dreharbeiten und die Zeit danach aus, es ist kurz nach der Veröffentlichung. Almodovar leitet das Gespräch offensichtlich und stellt seinen Schauspielerinnen fragen, es ist eine angenehme, lockere fast liebevolle Atmosphäre. Neben anderen spannenden stellt Almodovar die Frage in den Raum, wer an Geister glaubt (der Film handelt von Menschen, die es tun). ...